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SCHULE FÜR STÄDTISCHES HANDELN

Felix Stalder

A WIE …

Eine Zusammenstellung einiger hilfreicher Erläuterungen aus dem Diskussionsbeitrag von Felix Stalder:

Algorithmus ist zunächst ganz allgemein eine standardisierte Handlungsanweisung. Sie ist standardisiert, da sie eine beschreibbare Anzahl von begrenzten eindeutigen Schritten ist, die ausgeführt werden, um ein bekanntes Problem zu lösen. Wie komme ich von Punkt A nach Punkt B.

→ Ein Beispiel ist die Ikea-Möbel-Anleitung. Es gibt einen Input, eine standardisierte Handlungsanleitung, in diesem Fall Piktogramme. Diese Inputs werden in einen Output übersetzt durch eine ausführende Maschine, hier der Mensch, idealerweise kommt ja immer dasselbe dabei heraus. Es gibt aber Unsicherheiten, da Mensch und Piktogramme nicht so eindeutig sind. Handlungsanweisungen müssen hingegen sehr eindeutig sein, eine sehr formale Sprache, die keinen Interpretationsspielraum zulässt. Daher ist die bevorzugte Domäne Mathematik, da sie als eine formale Sprache in weite Bereiche hinein interpretationsfrei ablaufen kann.

→ Mit der Digitalisierung haben wir viel mehr Daten, wir haben neue Klassen von Algorithmen, die komplexere Handlungsanleitungen darstellen, und wir haben neue ausführende Maschinen, die quantitativ dermaßen viel besser sind, dass man qualitativ andere Dinge machen kann.

→ Aber es sind nicht nur neue Möglichkeiten, dazu kommen veränderte Bedürfnisse. Wir stehen vor großen Mengen von Informationen. Wir brauchen einen Mechanismus, der erlaubt, die Information so auf ein Maß zu reduzieren, dass ich mit meinen menschlichen Fähigkeiten überhaupt handlungsfähig werde.

→ Ein weiterer qualitativer Schritt der Handlungsanleitung ist der zu selbstlernenden Algorithmen. Die Algorithmen sind komplex und adaptiv, sie lernen aus ihrer eigenen Benutzung, reagieren auf Veränderungen der Umwelt und können das in ihre eigenen Handlungsabläufe einschreiben.

→ Außerdem verändern sich zugrundeliegende Annahmen: Es gibt keine objektive Ordnung mehr, keine Einteilung von wichtig und unwichtig. Es ist nicht mehr wichtig, nach einem übergeordneten Wertekanon zu ordnen, sondern dieser ist für jede Person anders, diese Ordnung ist dann subjektiv.

→ Ein Suchalgorithmus ermöglicht es, die darunterliegenden Daten sehr unstrukturiert zu halten, kaum Annahmen zu treffen, was die Zusammenhänge ausmacht, und dann je nach Suchanfrage eine Ordnung zu präsentieren. Diese Suchanfragen sind in zunehmendem Maße nicht relativ zur Frage, sondern auch relativ zur fragenden Person.

→ Ein Suchalgorithmus ermöglicht es, die darunterliegenden Daten sehr unstrukturiert zu halten, kaum Annahmen zu treffen, was die Zusammenhänge ausmacht, und dann je nach Suchanfrage eine Ordnung zu präsentieren. Diese Suchanfragen sind in zunehmendem Maße nicht relativ zur Frage, sondern auch relativ zur fragenden Person.